Mittwoch, 24. Juni 2015
Der rote Kontinent
Bähm! Ich wurde erschlagen von der Hitze die mir im roten Herzens Australiens entgegen stieß, als ich aus dem Flugzeug stieg. Schon der Flug zum Ayres Rock oder wie er in der Sprache der Aboriginies genannt wird, Uluru, lässt mich erahnen wie groß dieser Kontinent ist. Rote Erde soweit das Auge reicht und das für die meiste Zeit meiner knapp 3 stündigen Flugzeit von Sydney. Auf dem Flug schon lerne ich Lydia aus Kalifornien kennen. Eine rothaarige, sportliche, mitte-50 jährige, die auf dem Weg ist ihre Tochter zu besuchen. Schnell stellt sich heraus,dass wir im selben, (einzigen!) Hostel im Resort unterkommen. Wir verabschiedeten uns und bis zu unserem nächsten Wiedersehen sollten nur weinge Stunden vergehen.

Zwei Tage zuvor landete ich in Sydney und war direkt überfordert mit den ganzen Menschenmassen. Ich war in einer Millionenstadt mit aufbrausendem Nachtleben, einem Restaurant neben dem nächsten - viele davon asiatisch - und hunderten von (überwiegend deutschen) Backpackern gelandet.
Sydney gefällt mir gut,auch wenn ich nur einen winzigen Teil der Metropole sehen konnte. Bei meiner Ankunft schien die Sonne und es waren 20 Grad - "chilly" wie die Australier diese Temperaturen zu dieser Zeit des Jahres nennen. Für mich,die aus dem kalten Süden der Südinsel Neuseelands kommt, kommen die warmen Temperaturen gerade recht und so fahre ich am selben Tag mit der Fähre und Laura - einer Deutschen, die ich im Bus kennenlernte - spontan zum Manly Beach. Am nächsten Tag klapperte ich die üblichen sightseeing Punkte ab. Dazu gehörte u. a. das Opernhaus und ich lief über die Harbour Bridge.



Von Sydney ging es weiter zum Uluru und am Tag nach meiner Ankunft,traf ich am Morgen Lydia wieder. Wir mussten beide feststellen, dass die einzige Möglichkeit zum Uluru zu gelangen ein Shuttle für 75$ ist. Das sahen wir aber nicht ein und Lydia versuchte mich mit dem Argument zu überzeugen, dass ihre Zimmerpartnerin heute früh zum "Rock" gejoggt sei. "Wenn die joggt,dann können wir locker laufen!" war ihre, in meinen Ohren irgendwie widersprüchliche, Aussage. Gut dachte ich mir. Sind ja bloß 20km durch die rote Wüste...aber was tut man nicht alles,um als armer Backpacker Geld zu sparen!?
Und so liefen wir los..
Es war ein Abenteuer, das mir aber auch ein wenig Bauchschmerzen bereitete. Kein anderer der Touristen,wirklich keiner,kam auf die Idee zu laufen. Die Frau bei der Touri-Information lachte mich am Tag zuvor aus,auf die Frage,ob ich laufen könnte.
"Mehr als 3 Stunden brauchen wir nicht!" sagte Lydia motivierent. Um genau zu sein brauchten wir 20 Minuten. Denn es daurte keine 5 Minuten bis ein australisches Pärchen uns aufgabelte. Ich überzeugte Lydia nämlich schnell davon, einfach den Daumen rauszuhalten, sobald ein Auto in Sichtweite ist- und es funktionierte.
So kamen wir pünktlich zur kostenlosen Führung an und trafen auch auf Lydias Zimmerpartnerin Charlotte aus Italien. Zusammen liefen wir dann ca 3 Stunden einmal komplett um den Uluru. Der Uluru hat auf jeden Fall etwas mystisches und ist kaum in Worte zu fassen. Er ist höher als der Eifelturm und wechselt ständig seine Farbe. Man kann sich einfach nicht satt sehen und es ist schwer zu begreifen,wie so etwas Mitten im Nirgendwo vor Jahrmillionen zu stande kam.





Auf dem Rückweg ging es, zumindest für mich,auf dem selben Weg zurück, während die anderen beiden darauf bestanden zu laufen.
Lydia flog am nächsten Tag schon wieder weiter. Charlotte und ich entschlossen uns dieses Mal eine Tour zu Kata Tjuta zu unternehmen. Es ist eine Rockformation ca 50 km vom Resort entfernt. So endeten wir,wie alle anderen Pauschalreisenden auch, in einem kleinen Bus der uns zum Ausgangspunkt einer 2-3 stündigen Wanderung brachte. Anschließend war noch der Sonnenuntergang am Uluru vorgesehen und es zeigte sich einmal mehr wie vielfältig der Rock aussehen kann.

Kata Tjuta

Für den nächsten Morgen hatte ich mir zum krönenden Abschluss einen Kamelritt bei Sonnenaufgang gebucht. In aller früh wurde ich abgeholt und ich war ganz überrascht, wie groß die Tiere doch sind. Ich hatte mein eigenes Dromedar und es war wirklich ein schöner Ausritt - nicht wirklich zu vergleichen mit einem Pferd!





Am selben Tag ging dann auch mein Flieger nach Cairns in Queensland. Die Temperaturen in Cairns liegen auch im Winter nicht unter 20 Grad und durch die direkte Lage am tropischen Regenwald, weißt Cairns eine sehr hohe (wie ich finde unangenehme) Luftfeuchtigkeit auf. Es ist eine kleine überschaubare "Stadt" und bietet viele outdoor Aktivitäten an. Man kann z.B. in der Lagune schwimmen gehen, es gibt kostenlose Sportgeräte im Freien, Volleyballplätze und vieles mehr. Ich war eigentlich nur aus einem einizigen Grund nach Cairns gereist, nämlich um im Great Barrier Reef schnorcheln zu gehen. Das tat ich dann auch und musste leider relativ schnell feststellen, dass mir die raue See und das kleine Boot gar nicht gut bekamen und ich auf der 2 stuendigen Bootstour seekrank wurde. Von der Fahrt habe ich also nicht viel mitbekommen. Ich zwang mich aber dennoch ins Wasser zu springen - was im Endeffekt auch besser war als auf dem Boot zu bleiben.
So schnorchelte ich insgesamt knapp 3 Stunden im Meer und bekam viele bunte Fische, farbenfrohe Korallen, eine Schikldkroete und sogar einen (fuer Menschen harmlosen) reef shark zu Gesicht. Es war ein tolles Erlebnis trotz der Uebelkeit an Bord.



Von Carins flog ich weiter nach Melbourne. Fliegen ist die schnellste und in den meisten Faellen auch guenstigste Variante um in Australien von A nach B zu gelangen.
In Melbourne war es 10 Grad kaelter, was mir aber nur Recht war. Melbourne gefaellt mir persoenlich besser als Sydney und man kann unheimlich viel unternehmen und erleben. Ich unternahm z.B. Ausflüge in die Vororte St. Kilda, Fitzroy und Brighton. In Brighton stehen die bekannten "beach boxes" und in eigentlich jedem Vorort gibt es kleine Maerkte.







beach boxes
Die "beach boxes" am Brighton Beach
Brighton


Der Stadtteil Fitzroy


Ich buchte ausserdem einen 2 tägigen Ausflug entlang der Great Ocean Road. Wir waren nur zu viert und eigentlich haette die Tour gar nicht sattfinden sollen. Da der Chef aber Mitleid mit unserer Reiseleiterin hatte, weil sie sonst naemlich kein Geld verdient haette, schickte er sie mit nur 4 Personen los!



Auf der Hinfahrt fuhren wir durch's Inland und die Fahrt entlang der Kueste war fuer den 2. Tag geplant. Am ersten Tag schon sah ich Koalas und Kängurus und der Trip hatte sich zu dem Zeitpunkt dann schon fuer mich gelohnt ;)

Meine ersten wilden Kaengurus



Der 2. Tag fuehrte entlang der Suedostkueste Australiens. Auf der 240km langen Great Ocean Road, die von Soldaten, nach ihrer Rueckkehr aus dem 1. Weltkrieg, gebaut wurde. 1922 wurde der erste Teil der Great Ocean Road fertiggestellt. Wir hielten an vielen verschiedenen Aussichtspunkten an und zu jedem gab es verschiedene Geschichten. Der bekannteste unter ihnen sind wohl die "Twelve Apostles". Ausgerechnte fuer diese, aus Kalkstein formierte Gruppierung, gibt es keine tiefgruendigere Geschichte, sondern jeglich den Fakt, dass sie so genannt wurden, um den Tourismus anzukurbeln.









Ein weiteres Highlight war die Fütterung vieler, verschiedener bunter Vogelarten und zwei aktive, fressende Koalas.



Ich befinde mich zur Zeit noch in Melbourne und werde auch noch ein paar Tage hier verbringen und u.a. nach Phillip Island fahren, um noch einmal die Gelegenheit zu bekommen Koalas in "action" im Koala Conservation Center zu sehen.
Zurueck in Sydney ist dann noch ein Ausflug zu den "Blue Mountains" geplant bevor es dann zurueck nach Neuseeland zu meiner Gastfamilie in Wanaka geht.

... comment